Für neun Tage wird in Griesheim bei Darmstadt Spitzenschach der besonderen Art geboten. Im 2. Unilog Integrata Großmeister-Schachturnier messen 20 Spieler aus sechs Ländern vom 23. bis 31. Januar 2002 ihr Können. Das Großmeister-Turnier erreicht mit einem ELO-Durchschnitt von gut 2530 Punkten die Kategorie 12 des Weltschachbundes FIDE, ein Niveau, das in Hessen bei Rundenturnieren bislang noch nie erzielt wurde. Bei der Premiere im Vorjahr, die GM Sergej Owsejewitsch (Ukraine) vor IM Bogdan Grabarczyk (Polen) gewinnen konnte, ergaben die ELO-Zahlen der teilnehmenden Spieler die FIDE-Kategorie 10.
An der Spitze der Setzliste 2002 steht mit Igor Glek (Deutschland) ein namhafter Großmeister, der eine ELO-Zahl von über 2600 Punkten mitbringt. Mit den Großmeistern Robert Ruck (Ungarn) und Robert Kempinski (Polen) weisen die nächsten Spieler in der Setzliste allerdings nur einen geringen Punkterückstand auf. Mit den Großmeistern Roland Schmaltz und Arkadij Naiditsch sind zwei Akteure aus dem aktuellen Leistungskader des Deutschen Schachbundes (DSB) in Griesheim am Start. Mit Spannung wird vor allem das Abschneiden von Arkadij Naiditsch als jüngstem Großmeister Deutschlands erwartet. Außer den fünf Großmeistern treten fünf Internationale Meister an, die darauf hoffen, eine Großmeister-Norm zu spielen. Dabei sind IM Artur Jakubiec, IM Miroslaw Grabarczyk (beide Schachverein Griesheim), IM Gennadi Ginsburg (SV Hofheim) und IM Sergey Galdunts (SC Mörlenbach) als aktive Spieler in Südhessen bekannt. Fünfter IM im GM-Turnier ist IM Leonid Milov aus der Ukraine.
Das parallel stattfindende IM-Turnier erreicht die Kategorie 5 der FIDE. Hier treten führende Spieler aus Hessen an, um eine IM-Norm zu spielen. Als Internationale Meister nehmen Yuri Boidman (Andernach), Sergei Krivoshey (Ukraine) und Bogdan Grabarczyk (Polen) an der Veranstaltung teil. Bogdan Grabarczyk, der im Vorjahr beim 1. Integrata-Großmeister-Schachturnier den zweiten Platz belegte, spielt seit vielen Jahren für SV Griesheim. Als Fidemeister sind Krystian Jedryczka (Polen), Lothar Schnitzspan (SV Oberursel), Enrico Marchio (Sfr. Schöneck), Christian Schramm (Obernau) und Kai Wornath (Schott Mainz) am Start. Doch auch von den noch titellosen Spielern Roland Köhler, einer der Leistungsträger in Griesheims Oberliga-Mannschaft, und von Jiri Jirka, Nachwuchsspieler aus Prag, sind gute Resultate zu erwarten.
Die beiden Turniere werden vom Internationalen Schiedsrichter Vsewolod Kasakevich aus Wiesbaden geleitet. Als Assistenten stehen ihm Holger Bergmann und Frank-Jürgen Greger zur Seite. Mit dem Bürgerhaus St. Stephan in Griesheim verfügt die Veranstaltung über adäquate Räumlichkeiten. Auch das Georg-August-Zinn-Haus, in dem die Schlussrunde ausgetragen wird, bietet ausreichend Platz für Spieler und interessierte Zuschauer. Neben der Gelegenheit, die Partien vor Ort zu verfolgen und den Meistern live beim Spielen zuzuschauen, besteht die Möglichkeit, sich über das Internet zu informieren. Auf der Homepage des Sponsors Unilog Integrata wird über das Turnier aktuell berichtet. Unter http://www.unilog-integrata.de sind dabei auch die Partien abrufbar.
Zur Eröffnung der Veranstaltung am 23. Januar im Bürgerhaus St. Stephan wird der Bürgermeister der Stadt Griesheim, Norbert Leber, als Schirmherr anwesend sein. Sein Kommen ebenfalls zugesagt hat der Vorsitzende des Hessischen Schachverbandes HSV, Joachim Gries.
Holger Bergmann
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